Dieser Beitrag stammt von Katharina Lewald, mit der ich beim Online Marketing-Start zusammengearbeitet habe. Unter dem Titel „Wie erstelle ich großartigen Content?“ läuft derzeit ihre 10-teilige Artikelserie, in der sie dir ihre besten Tipps und Tricks zum Thema Content-Erstellung mitgibt:

Wir gehen von der Themenfindung über die Keyword-Recherche, das Texten von Überschriften und dem Vor-Strukturieren von Blogartikeln bis hin zu verschiedenen Schreib-Techniken.

Heute schreibt Katharina zur Abwechslung mal nicht selbst, sondern interviewt einen anderen Experten. Viel Spaß mit dem verschriftlichten Gespräch.

Vladi, du giltst in der deutschsprachigen Bloggerszene als das Überschriften-Genie. Warum hast du dir genau dieses Thema ausgesucht?

Vladislav Melnik: Haha, vielen Dank für das Kompliment! 🙂

Ich habe am Anfang den Fehler gemacht und habe mich viel zu breit aufgestellt. Ich habe zu viele Themen versucht abzudecken.

Aber das war ein großer Fehler.

Als ich gemerkt habe, dass es nicht mehr weitergeht und kein Wachstum mehr da war, wusste ich, ich musste etwas ändern.

Dann habe ich einfach die vielen verschiedenen Themen aufgelistet und die Wichtigste – Werbetexten und Überschriften – genommen.

Was ist aus deiner Sicht das größte Problem beim Texten von Überschriften – der größte Fehler, den viele Blogger und Podcaster dabei machen?

Vladislav Melnik:

Viele vergessen dabei, dass die Überschrift ein Versprechen ist. Sie ist ein Versprechen an den Leser für seine wertvolle Zeit.

Deshalb muss jede Überschrift einen Nutzen bieten. Was bekommt der Leser davon? Bekommt er zum Beispiel weniger Stress oder mehr Erfolg?

In dieser Artikelserie habe ich bereits über grandiose Überschriften geschrieben, und vor allem den emotionalen Nutzen betont. Welche „Geheimtipps“ hast du noch, wenn man eine tolle Überschrift schreiben will?

Vladislav Melnik:

Eine großartige Überschrift ist wie ein Cocktail, ein guter Mix.

Als Fundament würde ich immer, wie gerade erwähnt, den Nutzen nehmen. Deine Überschrift muss dem Leser immer etwas versprechen.

Danach sollte sie, wie du es schon sagst, emotional sein. Wir Menschen entscheiden emotional, begründen später aber rational. Wenn du deinen Leser also zum Lesen bringen willst, dann musst du ihn emotional abholen. Denn dann handelt er.

Ansonsten ist eine erprobte Struktur immer gut. „Wie du…“ oder „3 Gründe um, …“ sind immer ein guter Anfang.

Man muss einfach damit herumspielen. Ein bisschen Nutzen. Ein bisschen Emotionen. Eine erprobte Struktur. Dann ab in den Shaker und ein bisschen durchmixen. Und violá ist die perfekte Überschrift.

Um mal bei der Cocktal-Metapher zu bleiben: Das mit dem Überschriften schreiben verhält sich genau so – mit der Zeit wirst du immer besser und besser. Und es passiert unbewusst.

Oft sind die Überschriften, die sehr gut funktionieren, ziemlich reißerisch formuliert. Nicht zuletzt haben Websites wie heftig.co das gezeigt. Was mache ich aber, wenn meine Zielgruppe eher konservativ ist? Kann ich dann überhaupt tolle Überschriften formulieren?

Vladislav Melnik:

Jup, klar.

Generell muss die Überschrift sich immer an der Zielgruppe orientieren. Bei einigen funktionieren reißerische Überschriften besser. Bei anderen wiederum muss man den Ton etwas dämpfen.

Aber das Thema Nutzen, Emotionen und Struktur sind immer gute Anfangspunkte einer guten Überschrift. Egal ob reißerisch oder nicht.

In der Regel ist einfacher, reißerische Überschriften zu schreiben. Deshalb würde ich dir raten, erstmal eine reißerische Überschrift zu schreiben und dann immer wieder eindämpfen … bis sie perfekt für das Publikum passt.

Im affenblog ist die Überschrift auch relativ konservativ. Da geht theoretisch noch viel mehr. Aber das ist wie mit so vielen Dingen im Leben – zu viel des Guten.

Macht es aus deiner Sicht Sinn, die Überschriften von älteren Blogartikeln nachträglich zu verändern, wenn mir eine bessere Überschrift einfällt? Wenn ja, worauf sollte ich dabei achten?

Vladislav Melnik:

Ja, unbedingt!

Bei deinen älteren Artikeln hast du ja Feedback bekommen. Und wenn das Feedback negativ war, dann ist es das beste Anzeichen dafür, dass du etwas ändern musst.

Da würde ich mich fragen, warum diese Überschrift nicht so gut war. Oft hat man diese schon vergessen und schaut mit einem frischen Kopf darauf. Dann sehe ich auch immer die Fehler und überlege mir, wie ich die Überschrift besser schreiben beziehunsweise positionieren könnte.

Genau so würde ich dir das auch raten.

Wie kann ein frischgebackener Blogger oder Podcaster, der seine allerersten Überschriften formulieren möchte, diese im Voraus testen? Hast du da Tipps?

Vladislav Melnik:

Ich bin eher so der Hardcore-Typ – einfach raus damit und schauen, ob’s funktioniert. Das ist ja auch immer ein nettes Spiel mit sich selbst – wie gut ist das eigene Gefühl?

Ansonsten kann man zum Beispiel wunderbar über Twitter den selben Blogartikel mit verschiedenen Überschriften versehen und schauen, welcher mehr Klicks generiert hat.

Oder man sendet an 10% seiner E-Mail-Abonnenten zwei verschiedene E-Mails mit verschiedenen Betreffzeilen. Das ist auch ein guter Weg, um die Überschrift zu testen.

(Hinweis von Christian: Das sogenannte Split-Testen, auf das Vladi hier anspielt, ist eine fortgeschrittene Strategie im E-Mail-Marketing, aber sie funktioniert wirklich sehr gut.)

Und, wenn es eine Überschrift beziehunsweise ein Name für ein Produkt sein sollte, dann kannst du auch Google AdWords verwenden und da verschiedene Überschriften gegeneinander testen. So ist Tim Ferris auch auf „Die 4-Stunden-Woche“ gekommen. War zwar nicht sein Favorit, kam bei der Zielgruppe aber am besten an.

Was sind deine top Ressourcen – wo informierst du dich über das Thema Copywriting? Nenn uns doch mal ein paar gute Quellen.

Vladislav Melnik:

Ich bin ein großer Fan von Copyblogger und Copyhackers.

Wenn man sich so lange mit dem Thema beschäftigt hat, dann kennt man im Prinzip alles schon. Aber es ist immer wieder schön, das Wissen aufzufrischen. Vor allem bei so Menschen wie mir, die ein Gedächtnis wie ein Sieb haben 🙂

Offline kann ich The Copywriters Handbook von Bob Bly empfehlen. Sehr guter Schinken!

Herzlichen Dank für das Interview, Vladi!

Ich habe zu danken! 🙂

Nun, was Vladi hier mitgibt, ist echtes Gold, lass uns in den Kommentaren wissen, was du davon hältst.

Übrigens, Überschriften kannst du auch in sozialen Netzwerken nutzen

Du erstellst natürlich deinen großartigen Content nicht einfach so für die Schublade deinen Blog. Du willst ja vielmehr, dass die ganze Welt ihn finden kann oder zumindest diesen Monat mehr Leser auf deine Webseite kommen als letzten Monat. Der schnellste und einfachste Weg dazu ist, deine erstellten Inhalte in sozialen Netzwerken zu teilen.

Da du dir ja bis hierher schon viel Mühe gegeben hast, grandiose Überschriften zu erarbeiten – warum nutzt du sie nicht einfach auch in den sozialen Netzwerken, um Aufmerksamkeit zu erregen? Klar tust du das.

Um dich jetzt zu informieren, wie das in sozialen Netzwerken so läuft, kannst du Christians Macher-Memo kostenfrei herunterladen, wo es genau um dieses Thema geht. Klicke dazu einfach hier oder auf diesen Banner:

Button zu Content Upgrade UFM 50

Ich bin mir sicher, das Interview mit Vladi hat dich sehr inspiriert. Ich freue mich schon, mehr gute Überschriften von dir zu lesen!

Katharina Lewald ist Beraterin für Online-Business und Online-Marketing. Sie hilft Selbständigen, Freiberuflern und Unternehmern dabei aus ihrem Expertenwissen ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln, damit sie orts- und zeitunabhängig arbeiten können. Darüber hinaus unterstützt sie ihre Kunden dabei Vermarktungsstrategien für ihre digitalen Produkte zu erarbeiten und umzusetzen.